Lucha Canaria

Kanarisches Ringen ist viel mehr als nur ein Sport: Es ist ein tiefgreifender Ausdruck der Identität und des Charakters der Kanaren. Bei dieser traditionellen Disziplin treten zwei Ringer – die sogenannten „Bregadores“ – in einem Sandring, dem „Terrero“, gegeneinander an. Ziel ist es, den Gegner mit einem anderen Körperteil als den Füßen auf den Boden zu bringen. Tritte, Schläge oder Gewalt kommen nicht zum Einsatz; alles basiert auf Technik, Gleichgewicht, Kraft und Geschick.

Jeder Ringer sucht den günstigsten Griff und wendet dabei über Generationen überlieferte Manöver an. Es gibt sehr unterschiedliche Stile: Manche greifen direkt an, andere warten auf den richtigen Moment, um das Gewicht und den Schwung des Gegners zu ihrem Vorteil zu nutzen. Die Griffe beginnen meist mit der Kleidung – einem kurzen Hemd und traditionell verstärkten Hosen – und von da an ist alles taktisch und traditionell.

Kanarisches Ringen ist eine der am tiefsten verwurzelten kulturellen Ausdrucksformen der Inseln. Die Teams, die „Tamaimos“, gibt es in fast jeder Gemeinde, und die „Terreros“ sind Treffpunkte, an denen sich Familien und Nachbarn treffen, um lokale Talente anzufeuern, zu plaudern und zu feiern. Die Atmosphäre ist warm, freundlich und voller Respekt, sowohl unter den Ringern als auch auf den Tribünen.

Wenn Sie Teneriffa besuchen, ist ein Live-Kampf eine einzigartige Möglichkeit, die Geschichte und die Menschen der Insel kennenzulernen. Den Applaus nach einer gelungenen „Maña“ (Takedown-Technik) zu hören, zu sehen, wie sich die Ringer nach jedem Kampf edel grüßen, und den Stolz zu spüren, mit dem dieser Sport gelebt wird … das ist ein typisch kanarisches Erlebnis.